| 
             Unten stehender Bericht war am 2.4.2006 im 
             "Der Sonntag" zu lesen. 
              
 Ein guter Anlass um nachzufragen,
            wie denn Norbert Rodt in den Jahren 1967 bis 1970 als Jugend-Kaplan
            in St. Othmar so war. 
            Walter Fuczek & Josef Bohun 
            war "Kugerl" noch gut im Gedächtnis >>> 
               | 
           Die 
            Erinnerung an den (damaligen) Kaplan Roth in Mödling ist die Erinnerung 
            an meine Jugendzeit - zumindest den kirchlichen Teil davon: Parties 
            (was man halt damals darunter verstand: Tanz im Pfarrsaal), Wanderungen 
            (evtl. auch nachts, wie revolutionär!), Bergtouren (z. B. 1968 - und 
            dann sind die Sowjets einmarschiert, nicht in den Tauern natürlich, 
            in der CSSR, hat uns damals sehr betroffen gemacht!) und weihnachtliche 
            Schiwochen auf Selbstversorgerhütten (mit Steigfellen und Gitarre). 
            Wir waren ein wilder Haufen, die Katholische Jugend von St. Othmar 
            (oder hielten uns pubertärerweise wenigstens dafür), und "Kugerl", 
            wie wir ihn aus naheliegenden Gründen nannten (ach ja, politically 
            correct waren wir damals natürlich auch nicht!) war dabei und mittendrin, 
            und er hat uns gegeben, was wir wie alle Jugendlichen so dringend 
            brauchten: Er hat uns für voll genommen, uns akzeptiert wie wir waren. 
            Und wir haben ihn respektiert, ohne dass er diesen Respekt je hätte 
            einfordern müssen - er war ok, wir waren ok! Und er hat dann später 
            bei der Heeresbekleidungsanstalt vorbeigeschaut und mich besucht nach 
            der Ostermesse, als er zufällig gesehen hatte, dass ich dort beim 
            Bundesheer Wache schieben musste. Dann habe ich ihn, wie es so oft 
            geschieht, aus den Augen verloren - eigentlich schade! Er ist Pfarrer 
            geworden (Gersthof, wenn ich mich recht erinnere), ich erwachsen - 
            vielleicht kann ich ihm auf diesem Weg "danke" sagen!" 
             Mit 
              Norbert Rodt verbinde ich in der Erinnerung unsere Bergtour durch 
              die Schladminger Tauern im August 1968. mit ca. 25 Jugendlichen. 
              Ich erinnere mich noch, wie wir - am Dach der Preintalerhütte in 
              der Sonne liegend - erfuhren, dass die Russen in der Tschechoslowakei 
              einmarschiert sind. Die Bergtour war trotzdem eine sehr lustige 
              Partie, die vielleicht wesentlich meine Liebe zu den Bergen geweckt 
              hat. Ein beliebter immer wiederkehrender Spruch von Norbert Rodt: 
              "Ruhe ist dem Menschen heilig, nur die Depperten haben's eilig" 
              hat eine große Weisheit in sich. War aufs Wandern bezogen, seine 
              Beachtung in anderen Lebensbereichen steigert meistens die Lebensqualität. 
              Es war unter den vielen anderen der Meidinger Peter, damals noch 
              Maturaschüler, später Priester geworden, der Rinner Hubert, der 
              die Klampfen mitgeschleppte hat (glaub ich) und allabendlich viele 
              Lieder angestimmt hat. Ein abendliches Muss-Lied war: Alle Kugeln 
              rollen, alle Kugeln rollen, nur der Kugerl wird gerollt. der Norbert 
              Rodt war schon damals ein etwas korpulenter junger Kaplan und - 
              soweit ich mich erinnere - kein Asket sondern ein Genießer. Bei 
              den Studentenrunden ging ein 2-Liter Glaskelch (ein Art Riesenrömerglas) 
              gefüllt mit gutem Weißwein in der Runde herum. und wurde bis an 
              die Grenze meines Erinnerungsvermögens nachgefüllt. Die jungstudentischen 
              Diskussionen über Gott und die Welt, die Moral und die Theologie 
              und vieles andere Wichtige und Aktuelle wurden immer geistreicher, 
              gescheiter (glaubten zumindest die Diskutanten) und auch witziger 
              bei diesen allwöchentlichen Treffen junger Studenten in der Privatwohnung 
              Norbert Rodts.  
            Bei Norbert Rodts Abgang von Mödling versuchten viele Mödlinger
            durch Interventionen beim Bischof oder wo immer ihn wieder zurück
            zu bekommen. Er war ein äußerst einfühliger und beliebter Kaplan
            in Mödling.
  | 
         
        
          
            
              
                
                  aus der Serie „Priester-Vorbilder":  
                  Das „Herz am rechten Fleck"
                 | 
               
              
                 Priester, 
                  die Dechant Msgr. Dr. Norbert Rodt (Pfarre Gersthof, 
                  Wien 18) geprägt haben. | 
               
              
                | „Frau Kollegin“, so hat Joseph Gottinger, Kaplan
                  in Baumgarten St. Anna, zugleich Fachlehrer für röm.-kath.
                  Religion, meine Mutter in der Schule angesprochen: „Sie
                  haben einen Sohn, der hat doch gerade Beine! Warum ist er
                  nicht Ministrant?“ Das war mein erstes Berufungserlebnis!
                  Ich bin damals elf Jahre alt gewesen – also gewissermaßen
                  schon ein Spätberufener. In die Ministrantenschar bin ich
                  hineingewachsen, habe die lateinischen Gebete auswendig und
                  auch den Ministrantenkaplan Johann Awecker schätzen
                  gelernt – immerhin war er im Krieg STUKA-Flieger. Zwei
                  unterschiedliche Priester, aber doch mit dem Herzen am rechten
                  Fleck für uns Junge.
                  
                   KR Johannes März, der Baumgartner Langzeitpfarrer,
                  erschien mir anfangs ferne. Aber seine Predigten sind
                  angekommen, seine Sorgen um die Gebäude war vorbildlich und
                  sein pastoraler Stil vor dem Konzil schon nachkonziliar.
                  Imponierend! Zwar klein an Gestalt – war er groß an
                  Wirkung. 
                  Als Gymnasiast in der „Fichtnergasse“ (Wien-Hietzing)
                  lernte ich Msgr. Dr. Alois Beck kennen. Eine
                  unnachahmliche Priestergestalt! Eines Tages erwählte er mich
                  zum „Edel-Sklaven“, d. h. ich durfte die Romreise 1960 im
                  kleinen Kreis ehrenamtlich tätiger Mitarbeiter, alle Kollegen
                  unserer Schule, vorbereiten helfen. Abermals eine Berufung! 
                   
                   
                    
                      
                        
                          
                          
                            
                              
                                
                                  „Fest der
                                    Vielfalt“ zum 95. Geburtstag von Kardinal
                                    Franz König: Dechant Norbert Rodt in der
                                    Montur eines „Ehren-Fleischer-Gesellen“. 
                                     
                                     | 
                                 
                              
                             
                           
                         | 
                       
                    
                   
                    
                    
                    
                    
                    
                    
                    
                    
                    
                  Schließlich hat dieser Priester mit enormem Arbeitswillen
                  etliche von uns mit dem Stift Seckau und dort mit dem
                  unvergessenen P. Laurentius Hora OSB bekannt gemacht.
                  Exerzitien bei ihm, der Briefkontakt mit ihm und die
                  Begegnungen während der Romreise haben mir ein geistlich
                  nachhaltiges Fundament gelegt. Dass P. Laurentius meinen
                  Wunsch, Primizprediger zu sein, erfüllt hat, werde ich ihm
                  nie vergessen! Somit war ich unter Pfarrer März der siebente
                  Primiziant; nach mir folgte noch ein achter. 
                  Das bei den Priesterweihe-Exerzitien vom Spiritual P. Johannes
                  Crysostomus Pilz SJ eindringlich anvertraute Wort, zum
                  Priestersein reuelos Ja zu sagen, hat sich in meinem
                  bisherigen Leben erfüllt. Gott sei Dank! 
                  Pfarrer Norbert Rodt. 
                  (Quelle: Text und Bilder www.dersonntag.at) 
                 | 
               
             
           | 
         
       
     |