Kunst im Karner - 10.-25. September 2011
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen – Bilder von Herbert Brandl

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Herbert Brandl

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Herbert Brandl © EPA

 

Herbert Brandl © ÖNB

VITA

Herbert Brandl (* 1959 in Graz) ist ein österreichischer Maler. er zählte in den 80ern zu den "Neuen Wilden".

Herbert Brandl studierte ab 1978 an der Hochschule für angewandte Kunst Wien (bei Herbert Tasquil und Peter Weibel). Seit 2004 ist er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.

Ab Mitte der achtziger Jahre nahm Herbert Brandl an international bedeutenden Ausstellungen teil. Dazu gehören die Biennale de Paris, 1985, Musée d'Art de la Ville de Paris, 1990, die documenta IX, 1992 und Painting on the Move, Kunsthalle Basel, Museum für Gegenwartskunst, 2002. 2007 war er auf der Biennale di Venezia im Österreichischen Pavillon vertreten. Im Jänner 2012 gibt es eine "Große Retrospektive" im Bank Austria Kunstforum.

Herbert Brandl lebt und arbeitet in Wien.
(Quelle: Wikipedia) 

 

Berg  © Herbert Brandl

Ohne Titel, 2005, Öl auf Leinwand, 250 x 230 cm, Foto: Franz Schachinger, Wien  © Herbert Brandl

Ohne Titel, 2008. Öl auf Leinwand, 229 x 180 cm; Privatbesitz. Fotograf: Franz Schachinger; © Herbert Brandl

BERGBILDER

Monotypie auf Zerkall Bütten 400g/m2  © Herbert BrandlWie weit geht Herbert Brandl in seiner Risikobereitschaft: Kann er als Maler des 21. Jahrhunderts Berge und Wiesen malen? Auch wenn er dabei sein Studio nicht verlässt? Auch wenn er bei der Suche nach seinen Sujets nicht in die Natur geht, sondern sich von Geo-Heften und Reiseprospekten inspirieren lässt? Könnte da nicht einer aufstehen und "Kitsch" rufen? Seit etwa zwei Jahren malt Herbert Brandl die Klischeeberge dieser Welt, vom Matterhorn bis zum Annapurna, die ersehnten Ziele der Alpinisten, die Kodak Points des Tourismus. Riesenformate, im Raum installiert, die man durchwandert wie eine Landschaft. Als Betrachter ist man ganz nah dran: statt des schönen Fernblicks aus sicherer Distanz die unwirtliche Felswand bedrohlich herangezoomt. Wie kaum ein anderes Motiv ist das Gebirge mit seiner Masse, seiner Morphologie, mit den unabwägbaren Höhen, Schrägen und Tiefen, mit seinen starken Schatten und dem grellen Licht geeignet, die Möglichkeitsformen von Malerei zu testen. Für Brandl ist es ein Zugang zu seinen Versuchen, Distanz zur abstrakten Malerei zu gewinnen. Denn im Grunde interessiert sich Brandl für visuelle Strukturen und herzlich wenig für den Berg als Persönlichkeit und Gegner, wie ihn etwa ein Bergsteiger sieht. Und doch verbindet ihn einiges mit den Extremkletterern: das Malen von spektakulären Großformaten bedeutet nicht nur vergleichbare körperliche Anstrengung, sondern auch permanente Bedrohung durch abrutschende Farbmassen und den Verlust eines sicheren Standpunkts. Was Brandl fasziniert, ist das Abbild, nicht die Realität. Denn ob heiliger Berg, Kristall oder Wiese, letztendlich bleibt alles Farbe auf Leinwand, eine Frage der individuellen Interpretation und der Bereitschaft zur Revision eingefahrener Wahrnehmungsmuster.
(Quelle: www.diringer.com)

 

Ohne Titel, Öl auf Leinwand, Privatbesitz. Fotograf: Franz Schachinger; © Herbert Brandl

Ohne Titel, Öl auf Leinwand, Privatbesitz. Fotograf: Franz Schachinger; © Herbert Brandl

Ohne Titel, Öl auf Leinwand, Privatbesitz. Fotograf: Franz Schachinger; © Herbert Brandl

Ohne Titel, 2009, Monotypie auf Zerkall Bütten 400g/m2  © Herbert Brandl

WERK

Die abstrakte Bildwelt Herbert Brandls wirkt auf den Betrachter wie atmosphärische Farbräume. Immer entscheidend in seiner Malerei ist die Behandlung der Farbe als Materie, was bereits in seinem Frühwerk in den 80er Jahren beginnt. Herbert Brandl gilt als einer der Hauptvertreter der österreichischen Neuen Wilden, eine ausdruckstarke und abstrakte malerische Bewegung, die sich vor allem durch die Ausstellung „Hacken im Eis“ 1986 in Bern und Wien endgültig etabliert hatte. Er wurde bekannt mit eher kleinformatigen Gemälden, die sich durch einen extremen Farbauftrag auszeichnen: die Oberflächen sind pastos, bei manchen Bildern ließe sich sogar von Farbkrusten sprechen. Man ist immer versucht, in Brandls Bildern Anklänge von Landschaften oder Naturelemente zu entdecken. Die Bildinterpretationen reichen von atmosphärischen Landschaftsbildern, auch wenn dies nicht ganz der Intention Brandls entspricht, bis zu schimmernden Licht- und Farbatmosphären.

Herbert Brandl, Ohne Titel, 2007, Öl auf Leinwand, 351 x 452 cm, Courtesy Galerie nächst St. Stephan, Rosemarie Schwarzwälder, Wien :: © Franz Schachinger„Ich wollte das Landschaftliche immer vermeiden, aber zack, schon ist dieser Horizont wieder da. Dann ärgere ich mich und versuche ihn zu brechen.“1

Seine changierenden Farbflächen erzeugen flirrende Licht- und Naturstimmungen, wie man sie eher von der Malerei eines Monet oder Turner her gewöhnt ist. Zu Beginn der 90er Jahre wird auch der Farbauftrag reduziert, seine reliefhafte Malweise wird flacher.

Brandls abstrakte Farbfelder, aufgrund der immer größer werdenden Formate könnte man auch von monumentalen Farbräumen sprechen, konzentrieren sich immer mehr auf den Malprozess und die Farbe an sich. Deutlich erkennbare Pinselstriche und stetes Übermalen demonstrieren die reine Malerei. Auch unterbricht er seine Farbräume bewusst durch herabfließende Farbe oder sich deutlich absetzende Farbflächen, wodurch die Malfläche mehr hervortritt, als der suggerierte Raum.

Ab etwa 2000 entsteht eine neue Werkserie mit Gebirgslandschaften, wofür er Vorlagen vom Himalaya und den Dolomiten verwendet. Allerdings widmet er sich nur scheinbar der figurativen Malerei, denn: seine Gebirge bleiben nach wie vor abstrahiert. Die plastisch wirkenden Gesteins- und Schneemassen werden mit Hilfe von dicht aneinander gesetzten Pinselstrichen herausgearbeitet, die bei Nahsicht deutlich erkennbar bleiben. Die offene Malweise mit bewusst gesetzten Farbschlieren und deutlichen Pinselstrukturen demonstriert wiederum den Malakt, der Gegenstand tritt dadurch zurück.

Dieselbe Intention verfolgt seine Serie mit Waldbildern, die etwa ab 2005 entsteht. Hier herrscht eine eher impressionistische Malweise vor, die wiederum Brandls virtuosen Umgang mit dem Werkstoff Farbe vorführt.
Herbert Brandl errang bereits 1992 internationalen Erfolg auf der documenta IX, außerdem bespielte er 2007 erfolgreich den österreichischen Pavillon der Biennale von Venedig, wo die Bilder vor allem durch ihr großes Format beeindruckten.
(Quelle: Wikipedia)

 

Ohne Titel, Öl auf Leinwand, Privatbesitz. Fotograf: Franz Schachinger; © Herbert Brandl

AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL)

1985 - Biennale de Paris, Paris
1986 - Hacken im Eis, Museum des 20. Jahrhunderts, Wien; Kunsthalle Bern, Bern
1992 - documenta IX, Kassel
1993 - Der zerbrochene Spiegel. Positionen zur Malerei, Kunsthalle Wien; Deichtorhallen, Hamburg
2002 - Painting on the Move, Kunsthalle Basel, Museum für Gegenwartskunst, Basel
2007 - Biennale di Venezia, Österreichischer Pavillon, Venedig
2009 - Deichtorhallen, Hamburg
2010 - Berge und Landschaften, Albertina, Wien
2010 - Bilder und Arbeiten auf Papier, Galerie Noah, Augsburg
2012, Jänner - Große Retrospektive im Bank Austria Kunstforum
(Kurator: Mag. Florian Steininger)

 

Ohne Titel, Öl auf Leinwand, © Herbert Brandl
 

Ohne Titel, Öl auf Leinwand, Privatbesitz. Fotograf: Franz Schachinger; © Herbert Brandl

ÖFFENTLICHE SAMMLUNGEN

Belgien
Stedelijk Museum voor Actuele Kunst, Gent
Deutschland
Museum Würth, Künzelsau
Frankreich
FRAC - Ile-de-France Le Plateau, Paris
Musée d'art moderne de la Ville de Paris - MAM/ARC, Paris
Centre Georges Pompidou, Paris
Österreich
Albertina, Wien
Kunsthaus Bregenz, Bregenz
Lentos Kunstmuseum, Linz
Museum der Moderne Salzburg, Salzburg
Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz
Niederösterreichisches Landesmuseum, St. Pölten
Sammlung Essl - Kunsthaus, Klosterneuburg
Portugal
Museu de Arte Contemporanea de Serralves, Porto
Schweiz
Kunsthalle Bern, Bern
Kunsthalle Zürich, Zürich
Spanien
Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid
USA
Renaissance Society, Chicago

KONTAKT
Galerie NÄCHST ST.STEPHAN
ROSEMARIE SCHWARZWÄLDER
Grünangergasse 1
1010 Wien
tel +43 1-512 12 66
fax +43 1-513 43 07
Di-Fr 11-18 Uhr Sa 11-16 Uhr
galerie@schwarzwaelder.at
www.schwarzwaelder.at

Galerie ELISABETH & KLAUS THOMAN
Maria-Theresien-Straße 34
A - 6020 Innsbruck
tel + 43 512 575785
fax +43 512 575785-13
Di-Fr 12-18 Sa 10-17 und
nach Vereinbarung
galerie@galeriethoman.com
www.galeriethoman.com

Herbert Brandl vor seinem Werk 'Ohne Titel', 2007. Öl auf Leinwand, 250 x 501 cm . Installation im Garten des Österreichischen Pavillons der Biennale von Venedig 2007.
Herbert Brandl vor seinem Werk 'Ohne Titel', 2007. Öl auf Leinwand, 250 x 501 cm . Installation im Garten des Österreichischen Pavillons der Biennale von Venedig 2007.
Jetzt im Besitz der Kunsthalle Bielefeld: Fotograf: Cameraphoto Arte, Venice; © Herber

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